Knochenbrüche (Frakturen) an der Unteren Extremität entstehen bei jungen Patienten aufgrund der guten Knochenqualität häufig erst als Folge eines Hochenergietrauma (z.B. Motorfahrzeugkollision).
Bei älteren Patienten hingegen ist durch Knochenschwund (Osteoporose) die Widerstandsfähigkeit des Knochens herabgesetzt, sodass hier bereits ein Niedrigenergietrauma (z.B. Sturz aus dem Stand) zu einem Knochenbruch führen kann.
Hinweise für das Vorhandensein von Knochenbrüche können Schmerzen, Schwellung, ein Bluterguss oder auch eine Funktionseinschränkung sein. Diese Zeichen sind jedoch unsicher.
Hingegen sind eine neu aufgetretene Achsenabweichung, ein „Knirschen“ beim Bewegen oder eine atypische Beweglichkeit sichere Zeichen für einen Knochenbruch. Dieser muss jedoch immer mit mindestens zwei Röntgenaufnahmen bestätigt werden.
Eine Ergänzung bietet die Computertomographie. Durch die Bildgebung kann auch das genaue Ausmass der Fraktur bestimmt werden. Dieses hängt ab von dem Ort des Knochenbruches und der Anzahl Fragment. Es können zwei Fragmente oder mehrere vorhanden sein („Trümmerbruch“).
Frakturen (Brüche) können am Röhrenknochen auftreten, konkret am Kniegelenk ohne Beteiligung des Kniegelenkes, also Oberschenkel- und Unterschenkelschaftfrakturen.
Auf der anderen Seite kann das Kniegelenk teilweise oder komplett mitbetroffen sein. Entsprechend lassen sich Frakturen mit Beteiligung des Kniegelenkes, in die Oberschenkelfraktur, die Kniescheibenfraktur und die Unterschenkelfraktur unterscheiden.
Neben der reinen Knochenverletzung dürfen Verletzungen der Weichteile nicht verpasst oder unterschätzt werden. Prinzipiell kann hierbei unterschieden werden zwischen „geschlossenen“ und „offenen“ Frakturen.
Der wesentliche Unterschied zwischen diese beiden Formen ist dass bei den „offenen“ Frakturen der Knochen durch die Haut durchgespiesst war und durch das Umfeld verschmutzt sein kann (Kontamination mit Bakterien).
Das Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der bestmöglichsten anatomishen Stellung (Alignements) ohne relevante Achsabweichungen und sofern die Gelenkfläche betroffen ist, sollte diese stufenfrei wiederhergestellt werden. Sollten ein Kunstgelenk mitbetroffen sein, hängt die Therapie davon ab, wie dieses Kunstgelenk vorher funktioniert hat (Abnützung) und ob durch die Fraktur dieses locker ist.
Bei ausgeprägten Begleitverletzungen der Weichteile kann ein interdisziplinäres Vorgehen zur Deckung des Defektes mit Weichteilen durch einen Plastischen Chirurgen notwendig werden. Auch ist häufiger eine antibiotische Therapie notwendig. Nebst der korrekten Therapieauswahl ist im Behandlungskonzept auch im Ganzen zu sehen. Besonders bei älteren Patienten ist aufgrund bestimmter alterstypischer Nebendiagnosen die interdisziplinäre Betreuung sinnvoll.
Der Spitaleintritt erfolgt in der Regel am Operationstag. Der stationäre Aufenthalt liegt bei Therapie komplexen Knieverletzung je nach nötiger Teilschritte bei etwa vier bis sieben Tagen.
Es ist mit einer Arbeitsunfähigkeit bei Bürotätigkeiten zwischen 4-12 Wochen und bei stehenden Berufen zwischen 4-6 Monaten zu rechnen. Ob kniebelastenden Tätigkeiten überhaupt noch durchführbar sind ist individuell im Einzelfall zu diskutieren.
Die Nachbehandlung richtet sich nach den Begleitverletzungen. Nach Ligamys und der konventionellen Technik ohne Begleitverletzungen kann der Patient direkt vollbelasten. Physiotherapie startet sehr früh mit Bewegungstraining und Gangtraining. In der Regel laufen die Patienten etwa 2 Wochen mit Gehstöcken.
Bei begleitender Meniskusverletzung, die intraoperativ genäht wurde, muss bei komplexen Rissen mit einer Teilbelastung von 15kg gerechnet werden. Eine Einschränkung der Beugung auf 60/90° ist notwendig und eine stabilisierende Schiene mit den gegebenen Limiten wird angepasst.
Die Kniemuskulatur am völlig ruhig gestellten Knie verliert in kurzer Zeit die gewohnte Muskelkraft. Der Muskelabbausollte schnellstmöglich nach dem Eingriff mit einer Physiotherapie verhindert werden. Physiotherapie ist in allen Fällen ein grosser Bestandteil der Nachbehandlung und es ist sehr hilfreich, wenn Patienten sich schon vor dem OP-Termin um Termine bei einer Therapiepraxis für nach der OP vereinbaren. Regelmässige Kontrollen finden 3, 6 und 12 Wochen nach der Operation bei uns statt.
Die Kreuzbandplastik bzw. das wieder fixierte Kreuzband muss über die Nachbehandlungs- und Therapiezeit hinweg, wieder fest mit dem Knochen verwachsen, ansonsten ist die Gefahr gross, dass es wieder zu einem weiteren Kreuzbandriss kommt. Eine Rückkehr zu den auslösenden Sportarten ist ab 6 Monate nach der Operation frühestens empfohlen.
Das Knie ist das grösste Gelenk im menschlichen Körper und als zentraler Drehpunkt während des gesamten Bewegungsablaufes enormen Kräften ausgesetzt. Diese extreme Belastbarkeit wird nur durch das komplexe Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen, Knochen und Bänder erreicht. Jedoch können bereits kleine Störungen der sensiblen Biomechanik im Knie zu beträchtlichen Einschränkungen der Funktionsweise führen. Eine umfassende Diagnostik und langjährige Erfahrung sind die wichtigsten Voraussetzungen für die individuell auf den Patienten angepasste Knie-Therapie.
In meinem internationalen Referenzzentrum für Knieorthopädie behandle ich in Zürich und Bern alle Verletzungen und Erkrankungen des Kniegelenks. Durch die Anbindung an die Spitzenmedizin der Klinik Hirslanden, meine Mitgliedschaft in nationalen und internationalen Expertengesellschafen und meine mehr als 10’000 durchgeführten Knieoperationen können Sie die Gewissheit haben, nach dem Neusten Stand der Wissenschaft beraten zu werden.
Mein Ziel ist es, Ihr Kniegelenk so lang wie möglich zu erhalten und notwendige Eingriffe mittels minimal-invasiven Techniken schonend zu gestalten, um meinen Patienten eine schnelle Rückkehr in einen möglichst schmerzfreien Alltag zu ermöglichen.
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